Donnerstag, 5. April 2012

Rezension: Touched (Corrine Jackson)

Offizielle Kurzinfo

Als die 17-jährige Remy zum ersten Mal Asher Blackwell begegnet, erkennt sie, dass auch er geheimnisvolle Kräfte in sich trägt - aber sie sind ganz anders als ihre, und sie machen ihr Angst. Sie beschließt, Distanz zu wahren. Doch immer wieder begegnet sie ihm, zu klein ist der Ort, zu intensiv die gegenseitige Anziehungskraft. Langsam wächst Vertrauen zwischen Remy, der Heilerin, und Asher, dem Beschützer - Angehörige zweier Clans, die sich seit Jahrhunderten bekämpfen und einen hohen Preis dafür bezahlen. Bereit, an eine gemeinsame Zukunft zu glauben, schwebt Remy plötzlich in Lebensgefahr...



Gebundene Ausgabe
erschienen im Thienemann Verlag
Preis: 16,95
Persönliche Altersempfehlung: ab 14

"Touched - Der Preis der Unsterblichkeit" ist der Auftakt zu einer neuen Jugendtrilogie. Besonders angetan hat es mir das Cover, es ist wirklich wunderschön, man muss es live sehen, um es zu verstehen. Aber es kommt ja vor allem auf den Inhalt an und der erinnerte mich mehr als einmal sehr stark an die Twilight-Saga, besonders an Band 1.

Remy wächst in einer kaputten Familie auf. Ihre Mutter wird von ihrem Stiefvater, der oft einen über den Durst trinkt, regelmäßig zusammengeschlagen. Doch bisher konnte Remy immer rechtzeitig eingreifen, denn sie hat eine besondere Gabe: Sie kann die Verletzungen anderer in sich aufnehmen und so den Betroffenen nehmen. Sie ist eine Heilerin. Seit sie zwölf Jahre alt ist, besitzt sie diese Fähigkeit, die sie immer noch sehr erschreckt. Doch für ihre Mutter muss sie stark sein, da diese nicht den Mut besitzt, vor ihrem neuen Ehemann zu fliehen. Remy nimmt somit in gewisser Hinsicht die Stelle des Erwachsenen ein, was mich oft an Bella erinnerte. Nach einem großen Showdown holt ihr leiblicher Vater sie dann letztlich zu sich und seiner neuen Familie. Ziemlich schnell lernt sie den mysteriösen Asher Blackwell kennen, bei dessen Berührungen wortwörtlich Funken sprühen. Doch was hat es mit seiner Familie auf sich? Und wieso dürfen die beiden nicht zusammen sein? Ist er etwa der Feind?

Ich weiß, dass man Bücher grundsätzlich nicht vergleichen sollte, doch hier kam ich einfach nicht umhin. Es gab einfach zu viele Parallelen. Ob diese nun mehr bewusst oder doch unbewusst entwickelt wurden, kann ich nicht sagen. Ist ja im Grunde auch egal, letztlich muss ich sagen, dass ich mir mehr Originalität gewünscht hätte. Vielleicht liegt es auch an der Tatsache, dass man diesen Plott mittlerweile zu häufig bei Jugendbüchern liest: Mädchen wird von geheimnisumwobenen Jungen wie magisch angezogen, er will ihr "um ihretwillen" aus dem Weg gehen, schafft es dann aber nicht, da auch er sich zu sehr zu ihr hingezogen fühlt. Zwischen den beiden existiert ein jahrhunderte altes Gesetz, dass ihnen ein Zusammensein unmöglich macht - aber sie können sich nicht voneinander fernhalten.

Auch die Familie von Asher, dem "Edward, der II.", spielt hier eine große Rolle. Natürlich gibt es auch hier wieder eine Schwester, die Remy rausekeln möchte. Das kennen wir doch...?

Das Thema wiederum fand ich ganz interessant. Ich hatte bisher noch kein Jugendbuch zum Thema "heilen" und fand die Umsetzung gut gelungen. Die uralte Fehde zwischen den Heilerinnen und deren Beschützern war gut durchdacht und toll wiedergegeben, diese Passagen fand ich sehr interessant.

Remy ist eine willensstarke Protagonistin, was sie von der eher schusseligen, naiven Bella unterscheidet.

Da die Story kein reiner Abklatsch war, sondern es auch sehr eigene, charakteristische Szenen gab, habe ich die Parallelen letztendlich als nicht allzu grenzwertig betrachtet. Tatsache bleibt, dass so schnell keine Romane an die Bis(s)-Reihe herankommen kann - zumindest nicht an Teil 1. Eine Liebe so gekonnt zu umschreiben ist eine wahre Kunst und ist nicht jedem Autor vergönnt.

Doch Corinne Jackson kommt ziemlich nahe dran. Ich werde Band 2 auf jeden Fall lesen und bin gespannt, wie es mit Remy, Asher & Co. weitergeht!

Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen, runde aber auf.
Also gibt es von mir 4 von 5 Sternen :-) 

Montag, 2. April 2012

(Hörbuch)Rezension: Erebos (Ursula Poznanski)

Offizielle Kurzinfo

Nick ist süchtig nach Erebos, einem Computerspiel, das an seiner Schule von Hand zu Hand weitergereicht wird. Die Regeln sind äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er muss dabei immer allein sein und darf mit niemandem über Erebos reden. Wer dagegen verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Was aber am merkwürdigsten ist: Erebos erteilt Aufträge, die nicht in der virutellen Welt, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Fiktion und Realität verschwimmen auf irritierende Weise. Und dann befiehlt das Spiel Nick, einen Menschen umzubringen...

Hörbuch Ausgabe
erschienen bei "der Hörverlag"
Preis: 19,95€
gelesen von Jens Wawrczeck
Persönliche Altersempfehlung: ab 12

Alle Bücher von Ursula Poznanski habe ich förmlich verschlungen: Saeculum, Fünf und nun auch Erebos. Nur sehr wenige Autoren ziehen einen von Anfang an in ihren Bann. Ich bin längere Anlaufzeiten gewohnt, doch hier fühlte ich mich von Anfang an zuhause. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite!

Nick fragt sich seit Tagen, was mit seinem besten Freund Colin los ist. Er verhält sich merkwürdig, kommt nicht mehr zum Training und gibt sich auf einmal mit Leuten ab, die sie normalerweise nicht zu ihren Freunden zählen... Nick erfährt von einem geheimen Computerspiel, das an der Schule die Runde macht und das nicht ganz einfach zu erhalten ist, denn man muss dafür ausgewählt werden. Offenbar ist Colin einer von ihnen und Nick tut alles, um das Spiel in die Finger zu bekommen. Womit er allerdings nicht gerechnet hat: "Erebos" ist nicht einfach nur ein Spiel. Es stellt Aufgaben, die in der Realität ausgeführt werden müssen und er hat immer das beunruhigende Gefühl, dass auf der anderen Seite ein denkendes Wesen sitzt. Nach und nach werden die Aufgaben immer unheimlicher und krimineller. Woher nimmt das Spiel die Realnamen der Mitspieler? Woher weiß es Dinge, die eigentlich nur ein Mensch wissen kann? Und wieso verändern sich alle Spieler, sodass sie für sich und andere eine ernstzunehmende Gefahr darstellen?

Ich bin absolut begeistert! In diesem Roman findet sich ein Prinzip wieder, dass ich schon von "Isola" und "Gotcha" kenne: Spiele, die wir nur mit einem harmlosen Kontext in Verbindung bringen, die aber in diesen Büchern das "Es" (s. Theorie von Sigmund Freud, ich finde sie hier sehr passend) in den Jugendlichen hervorbringt. Ein Spiel, das eigentlich Spaß machen sollte... Doch dessen Eingriff in die reale Welt die Spieler verändert und beginnt, ihr Denken und Handeln zu beherrschen. Ich finde diese Gedankenwelt sehr interessant und realitätsnah. Denn wie sehr lassen wir uns heute wirklich von solch eigentlich harmlosen Dingen beeinflussen?

Besonders an einer Stelle merkte man sehr gut, dass Nick mit seiner Figur Sarius zu verschmelzen begann. Die fiktionale Denkweise wurde in sein wahres Leben eingebaut. "Nick hätte zwei ... nein eins seiner Level gegeben, um hören zu können, worüber sie sprachen." Nick und Sarius verschwimmen zu einem neuen Wesen und eine Frage bleibt recht lange offen: Kann Nick sich Sarius entziehen? Kann er sich und alle anderen vor den fatalen Folgen von Erebos retten? Und was steckt wirklich hinter diesem Spiel?

Findet es heraus - ich kann euch ein tolles Hörerlebnis garantieren! Jens Wawrczeck liest Nick wirklich hervorragend, er ist emotionsgeladen an den richtigen Stellen und hat dieses Hörbuch zu einem wahren Hörvergnügen werden lassen. Das Licht ging abends oft später aus, als ich es wollte, weil es einfach so dermaßen spannend war.

Anders gehts gar nicht: Ich gebe 5 von 5 Sternen :-)